Pistorius: Brauchen starkes digitales und technologisches Rückgrat

Langatmige Beschaffungsprozesse verzögern die dringend notwendige schnelle Einführung von Innovation in der Bundeswehr. Angesichts immer kürzerer Entwicklungszyklen und der Nutzung digitaler Systeme ist das für Friedenszeiten ausgelegte Beschaffungswesen nicht mehr zeitgemäß. Da die sich Bedrohungslage aber spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und aktuell aufgrund geopolitischer Umbrüche verschärft hat, sind neue Wege unumgänglich, um Innovationen schnell und mit Wirkung in die Truppe zu bringen.

In seiner Keynote bei der MSC Innovation Night hat der Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, die Notwendigkeit unterstrichen, Innovationen schnell in die Bundeswehr einzuführen, um technologische Überlegenheit sicherzustellen. „Wir brauchen ein starkes digitales und technologisches Rückgrat für unsere Resilienz.“ Dabei hob er die zentrale Rolle des Cyber Innovation Hubs der Bundeswehr als Schnittstelle zum Startup-Ökosystem hervor. Der CIHBw schaffe durch seine einzigartige Nutzerzentrierung nicht nur innovative Lösungen für die Truppe, sondern sorge auch zugleich für den notwendigen Kulturwandel in den Streitkräften, erklärte der Minister.

Für Sven Weizenegger, Leiter des CIHBw, ist klar: „Wir brauchen ein Freiheitsgesetz für den CIHBw.“ Ein Freiheitsgesetz würde den CIHBw von unnötigen bürokratischen Fesseln befreien und dem Hub neue Freiheiten geben, um künftig schneller und finanziell flexibel mehr Innovationen für die Bundeswehr zum Durchbruch zu verhelfen. Voraussetzung dafür sei allerding der politische Wille.

Der CIHBw habe bewiesen, „dass er liefern kann“, sagte Weizenegger weiter und verwies auf mehr als 180 Innovationsvorhaben des CIHBw, von denen 40 in der Bundeswehr bereits in Service sind. Die Erfolgsquote sei besonders beeindruckend angesichts der extrem limitierten finanziellen Mittel des CIHBw. „Stellen Sie sich nur vor, wie viel mehr wir mit mehr Ressourcen liefern könnten“, betonte Weizenegger.

Zum bereits achten Mal hatten der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr und die MSC am Vorabend der Münchener Sicherheitskonferenz zur MSC Innovation Night eingeladen. Das Motto des Abends lautete “Scale up & Double Down: Cross-Amplifying Defense Innovation and Alliance Resilience“. Hochkarätige Gäste aus Politik, Militär, Wirtschaft und Startup-Szene diskutierten, wie Innovation und Defense-Tech-Startups zur gesamtstaatlichen Resilienz beisteuern können.

Abgerundet wurde die Innovation Night durch vier Präsentationen von aktuellen Projekten aus dem Cyber Innovation Hub der Bundeswehr, die verdeutlichen, wie fruchtbar die Zusammenarbeit mit innovativen Startups sein kann. 

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