Intrapreneur Tino Richter fordert schnellere Prozesse in der Entwicklung
Ausbildung mit Block und Bleistift – an der Pionierschule des Heeres in Ingolstadt ist das noch Alltagsgeschäft. Besonders die Brückenerkundung und die Bewertung der Infrastruktur durch Pionierkräfte ist aufwendig und mit hohem Papierverbrauch verbunden. „Das ist aber nicht mehr zeitgemäß“, findet Hauptmann Tino Richter, der sein Innovationsvorhaben „EvE“ aus der Ausbildung heraus entwickelt hat. „EvE“ steht für Erkundung von Einsatzstellen. „Jeder Unteroffizier und Offizier muss in der Lage sein, darüber beurteilen zu können, ob ein Fahrzeug mit der entsprechenden Gewichtsklasse eine Brücke sicher überqueren kann. Um den Papierkrieg mit Zettel und Bleistift ad acta zu legen, möchte ich nun die Bewertung der Brückenerkundung in eine plattformunabhängige Softwareapplikation fließen lassen“, erklärt der engagierte Fachdienstoffizier, der bereits eine Website für „EvE“ programmiert hat und nun mit einer Firma eine mobile Schnittstelle aufbauen möchte.
Nach dem ersten Kontakt mit dem Zentrum für Intrapreneurship folgte für Tino Richter das Bootcamp, in dem die teilnehmenden Intrapreneure erste Grundlagen im Innovationsmanagement und wichtige Methoden für die Umsetzung ihres Innovationsvorhabens erhalten. „Ich hatte vorher ehrlich gesagt nicht so viel Erfahrung mit agilen Methoden, weshalb das Bootcamp auch direkt sehr viel Spaß gemacht hat. Fast Prototyping ist ein Konzept, dass mich schon immer begeistert hat und ich mir auch wirklich für die Bundeswehr wünschen würde. Wir sind in mancher Hinsicht einfach viel zu bürokratisch, müssen flexibler und auch schneller werden. Hier sehe ich auch den Mehrwert des Cyber Innovation Hubs der Bundeswehr, der Prozesse beschleunigen kann“, meint Tino Richter.