Korvettenkapitän Patrick O’Keeffe sieht Innovationsvorhaben als Blaupause für schnellere Beschaffung in der Bundeswehr
Innovationsmanagement ist kein Neuland für Patrick O’Keeffe. Der 38-jährige Reservist am NATO-Center COE CSW in Kiel hat bereits in verschiedenen Unternehmen im Technologiesektor in agilen Teams gearbeitet. Er kennt beide Welten: die der Streitkräfte und die der freien Wirtschaft. Als Angehöriger der Crew 2006 arbeitet der ehemalige Zeitsoldat in seiner jetzigen Beorderung auch „sehr eng mit der Marine zusammen“, wie er sagt. Vor zwei Jahren lernt er bei einem Arbeitstreffen in seiner ehemaligen Dienststelle im U-Boot-Geschwader in Eckernförde Jan Philipp Krahn, den Leiter des Zentrums für Intrapreneurship im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr, kennen. Bei der Veranstaltung demonstrierte der studierte Luft- und Raumfahrttechniker, wie einfach es ist, auf öffentlich verfügbare Satellitenbilder zuzugreifen.
„Meine vorherige Verwendung im Bundesverteidigungsministerium hat mir bereits gezeigt, was in der Truppe geht und was nicht. Besonders der Zugriff auf öffentlich verfügbare Weltraumdaten war in großen Teilen der Marine lange Zeit nicht gegeben – auch nicht das Wissen, wie man die entsprechenden Daten abrufen und sinnvoll im Alltag integrieren kann. Ich bin dann quasi in diese Lücke geprescht, um Brücken zwischen den unterschiedlichen Bereichen zu bauen“, erklärt der Korvettenkapitän. Die Marine griff dieses Verfahren schnell auf, konnte die Daten aber nicht in ihre Lagebilder integrieren, wie Patrick O’Keeffe erklärt: „So entstand schließlich unser Innovationsvorhaben Multi-Sensor Data Fusion, das ich zusammen mit dem Cyber Innovation Hub verwirklichen konnte. Die Idee hierzu stellte ich Jan Philipp Krahn bereits in Eckernförde vor, der mich sofort als Intrapreneur ins Boot holte. Der Rest ist Geschichte.“