Mit Social Media ist ein neuer Weg hybrider Kriegsführung entstanden, den Konfliktparteien weltweit nutzen: die Verbreitung gefälschter oder manipulierter Inhalte. Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) dabei helfen, Desinformation im Netz zu erkennen und für Lagebilder auszuwerten? Dafür hat der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) mit seinem Innovationsvorhaben „ImageAware“ eine Lösung entwickelt.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der UN-Einsatz in Mali oder der terroristische Überfall der Hamas auf Zivilisten in Israel – die heutigen Konflikte werden auch im Cyber- und Informationsraum ausgetragen. Ein Aspekt hybrider Kriegsführung ist die gezielte Verbreitung von Desinformation, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Vor allem Bilder, Memes und Videos können negative Emotionen erzeugen und werden daher gezielt eingesetzt, um eine Öffentlichkeit zu schaffen, die sich gegen unsere Soldat:innen im Einsatz und gegen die deutsche Sicherheits- und Außenpolitik stellt. Die Echtheit der Inhalte ist nur schwer zu verifizieren.
Dieser Herausforderung hat sich der CIHBw angenommen. Mit dem Innovationsvorhaben „ImageAware“ hat der CIHBw gemeinsam mit dem Startup „Munich Innovation Labs“ ein Programm entwickelt, das mithilfe KI Fotos, Videos und Memes automatisch erfasst und auswertet. Die Software ist in der Lage, große Datenmengen strukturiert zu analysieren und unterstützt Analyst:innen so, manipulierte oder gefälschte Beiträge zu finden und Desinformationskampagnen frühzeitig aufzuklären.
„Bilder als Teil von Kriegspropaganda und Desinformationskampagnen sind kein neues Phänomen“, sagt Sven Weizenegger, Leiter des CIHBw. „Neu ist aber die Qualität und die Geschwindigkeit, mit der manipulierte oder gefälschte Bilder mithilfe digitaler Technologie verbreitet werden können. Für uns heißt das: Wir müssen schneller sein. Und das schaffen wir durch den klugen Einsatz digitaler Innovationen.“